Ausbildung und Meisterprüfung

Es gibt nicht viele Friseurinnen in Braunschweig mit so viel Erfahrung und Enthusiasmus für ihren Beruf wie Sonja Klingenberg. Ihr Weg von der Ausbildung bis zu ihrem ersten eigenen Salon Pony & Schneid war jedoch lang und lehrreich, aufregend und abenteuerlich. „Eigentlich wollte ich Maskenbildnerin werden, weil ich gerne schminke und verändere. Mich fasziniert es Menschen schöner zu machen, ihnen Tipps zu geben damit ihre Individualität noch besser zur Geltung kommt“, sagt Sonja. Mit 15 Jahren beschloss sie dann aber als Friseurin bei Millis Haarstudio in der Gördelinger Straße in Braunschweig anzufangen. „Es war eine harte Ausbildung unter einer strengen, aber fairen Chefin in einem Salon mit drei Etagen, 40 Mitarbeiter/innen und neun Auszubildenden. „Im ersten Lehrjahr habe ich vor allem den Laden gefegt, Spiegel und Waschbecken geputzt, Lockenwickler   sortiert, die Kunden bedient und genau zugeguckt, was die Profis machen. Dann kamen Haarewaschen, Augenbrauen und Wimpern und Ansatz auftragen dazu. Danach Dauerwelle.“

Bereits im zweiten Lehrjahr, als 17-Jährige, frisierte Sonja ihren ersten Kunden – auch wenn es „nur“ ein einfacher Maschinenschnitt war. Im dritten Lehrjahr hatte sie schon einen eigenen kleinen Kundenstamm aufgebaut.  Sonja war sich für nichts zu schade, absolvierte eine vielfältige Ausbildung, lernte in diesen drei Jahren alles, was man benötigt: Unter anderem Extensions, Make-Up und Braut-Styling, frisierte auch auf der Top Hair International Trend & Fashion Days Düsseldorf, einer Fachmesse für Friseure. „Der Friseurberuf ist deutlich mehr als nur in zehn Minuten neun Millimeter Haare schneiden. Friseur ist ein seriöses Handwerk, dass mehr gewürdigt werden sollte. Sein Handwerk verstehen, lieben und wertschätzen – diese drei Punkte möchte ich meinen Kunden vermitteln“, stellt Sonja fest. Mit 19 Jahren, im Jahr 2009, legte die gebürtige Braunschweigerin erfolgreich ihre Gesellenprüfung zum Thema „Black & White“ ab. Ende 2010 folgte der nächste wichtige Berufsabschnitt: An der Friseurfachschule in Oldenburg schaffte Sonja ihre Meisterprüfung mit der Note 2: „Ich habe mir dort noch mehr Details angeeignet, habe gelernt noch perfekter zu arbeiten“.

Birmingham – Berlin – Barbados – Madrid –Braunschweig

Doch die frisch gebackene 20-jährige Friseurmeisterin wollte mehr: weg aus Deutschland, auf nach England. Das Ziel: Birmingham. Eine neue Kultur, Mentalität und Sprache kennenlernen. Das bedeutete wieder ganz bescheiden von vorne anfangen. In einem zehn Quadratmeter-Studentenzimmer und mit täglicher Arbeit in einem kleinen Salon. „Dort habe ich erst mal gemerkt, wie deutsch ich bin. Das mir Tugenden wie Ordnung, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit wichtig sind und etwas bedeuten“.
Nach ihrem einjährigen England-Aufenthalt kehrte Sonja wieder nach Deutschland zurück – und landete bei Starfriseur Udo Walz in Berlin. Walz, der durch seine prominente Kundschaft und Auftritte in den unterschiedlichsten Medien bekannt wurde, nahm Sonja im Jahr 2011 in sein motiviertes Team auf. Eine neue Chance, eine weitere Bewährungsprobe. „Es hat gepasst, Udo und ich hatten einen guten Draht zueinander. Ich habe bis zum Jahr 2015 in all seinen Salons gearbeitet und in diesen vier Jahren weitere professionelle Techniken und noch mehr über den Umgang mit Farbe gelernt“. Was noch eine wichtigere Erfahrung war: Der Umgang mit anspruchsvollen Kunden, denn viele Prominente mit hoher Erwartungshaltung verkehrten bei Udo Walz. Schauspieler, Musiker, Politiker wurden von Sonja bedient, geschnitten und gestylt. Sie erlebte Frisieren auch als Unterhaltung, als eine kleine Show.

Aus der Bundeshauptstadt führte Sonjas berufliche Reise danach auf die Mein Schiff, ein riesiges Kreuzfahrtschiff der Reederei TUI Cruises. 2.500 Passagiere trafen hier auf 1.000 Crewmitglieder. Mittendrin Sonja, die auf der Insel Barbados an Bord ging. Sechs Monate heuerte die neugierige und mutige Friseurin auf Mein Schiff an, schipperte im Jahr 2016 kreuz und quer durch die Karibik, über den Atlantik, Richtung westliches Mittelmeer. Strahlende Sonne, weiße Traumstrände, exotische Locations, hochwertiger Komfort und kulinarische Erlebnisse. „Ich habe es geliebt, das Reisen mit Arbeit zu verbinden. Da ich jeden Tag von Bord ging, konnte ich tolle Orte entdecken und meine Pausen an wunderschönen Stränden verbringen. Arbeiten mit dem Blick auf den Ozean war eine ganz besondere Erfahrung und machte das Ganze für mich zu einem unvergesslichen Erlebniss.“

Weiter ging es im gleichen Jahr in Madrid. Im geographischen, politischen und kulturellen Mittelpunkt Spaniens lernte Sonja die Sprache, genoss das lockere, südländische Lebensgefühl und arbeitete bis in die späten Abendstunden in einem Friseurladen, da die Uhren in Spanien etwas anders ticken. „Im Jahr 2017 hieß es für mich back to the roots, da es doch am schönsten ist, wo Familie und Freunde sind.“  Im Salon am Bankplatz fand sie sofort eine Anstellung und blieb dort zwei Jahre. Anschließend wechselte Sonja zur Frisierstube am Dom. Eine Zeit, in der ihr eines noch mal bewusst wurde: Es ist nirgendwo so, wie man es sich vorstellt, wie man es selbst haben möchte. „Nach all den Jahren und vielen Erlebnissen fühle mich jetzt angekommen und möchte in Braunschweig bleiben. Ich bin vom Sternzeichen her ein typischer Löwe: Ich weiß genau, was ich will, kämpfe und ziehe das auch durch“, sagt Sonja Klingenberg lachend. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass sie ihre eigenen Ideen umsetzt, ihren großen Traum verwirklicht:  Vorhang auf für Pony & Schneid, ihren einzigartigen Friseurladen.

Kontakt

Pony & Schneid
Scharrnstraße 17
38100 Braunschweig

0531 / 42878842
hallo@ponyundschneid.de

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